Die Bedeutung des Rotorspinnens
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- Top-Kategorie: ROOT
- Kategorie: Gewinde
- Erstellt am Sonntag, 04. August 2019 19:23
- Letzte Aktualisierung: Dienstag, 10. Januar 2023 12:26
- Veröffentlicht am Sonntag, 04. August 2019 19:23.
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Rotorspinnmaschinen werden aufgrund ihrer Automatisierungsfähigkeit, hohen Produktionsgeschwindigkeiten, dem Wegfall einiger Prozessschritte im Spinnprozess und der deutlichen Reduzierung des Personal- und Platzbedarfs zunehmend weltweit eingesetzt. Parallel zur technologischen Entwicklung erweitern sich auch die Einsatzgebiete. Open-End-Threads sind üblich in gestrickten Produkten, gewebter Oberbekleidung, Denim, Arbeitskleidung und technischen Geweben Verwendung findet. Im Vergleich zum Ringspinnen erhöhen sich die Produktionsgeschwindigkeiten um das 10-fache, reduzieren Fadenbrüche und steigern die Produktivität in Unternehmen dank höherer Maschineneffizienz.
Zweck des Open-End-Spinnsystems
Es besteht darin, die Fasern einzeln in Form von Streifen herzustellen, diese Fasern dann wieder zusammenzufassen und sie mit dem offenen Ende (ungedrehten Ende) am Garn zu befestigen, um sicherzustellen, dass die Fasern eine Drehung erhalten.
Die streifenförmigen Fasern durchlaufen den Streifeneinzugsverdichter und gelangen zur Streifeneinzugswalze. Mit Hilfe der Einzugswalze wird das Band der Auflösewalze zugeführt, die sich mit hoher Drehzahl (7.500 - 9.000 U/min) dreht. Dabei variiert die Vorschubgeschwindigkeit je nach Garnfeinheit, Rotordrehzahl und Drehungszahl. Die Auflösewalze dreht die Fasern, die sie von der Zuführwalze erhält, in Drehrichtung. Der bei diesem Wenden zwischen den Fasern verbleibende Schmutz wird durch die Auflösewalze durch die Wirkung der Zentrifugalkraft in das Abfallsammelband geschüttet und in einem zentralen Abfallspeicher gesammelt. Durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit des Rotors (50.000 U/min - 160.000 U/min) entsteht im Faserübertragungskanal ein Luftstrom. Der Faserübertragungskanal hat die Form einer sich verjüngenden Verjüngung von der Auflösewalze zum Rotor. Durch diese Form erhöht sich die Geschwindigkeit des Luftstroms zum Rotor hin. Die Fasern passieren schnell den Faserübertragungskanal, erreichen den mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Rotor und treffen auf die Innenwand des Rotors. Durch die oszillierende Kraft im Inneren des Rotors bilden die auf die Innenwand des Rotors auftreffenden Fasern in der Rotornut ein ringförmiges Gebilde. Das aus dem Austrittsrohr und der Düse kommende offene (innen aufgedrehte) Garn gelangt zum Rotor und beginnt sich mit der Drehung des Rotors zu verdrehen, sobald es dort mit der Faser in Kontakt kommt. Während das Garn von der Wickelspule gezogen wird, werden dem Rotor weiterhin neue Fasern zugeführt, wodurch ein unterbrechungsfreier Betrieb beginnt. Die Trennung von Drallelement und Wickelelement ermöglicht hohe Ausgangsgeschwindigkeiten (bis zu 200–250 m/min). Das entstehende Garn passiert die Düse und das Austrittsrohr und gelangt zum Streckwerk. Das Garn verlässt die Spinnbox über das Gitterbett und die Streckspindel. Dank der qualitätsgeprüften Garnwickelvorrichtung wird es auf seine Spule gewickelt. Die Spulengrößen, auf die das Garn gewickelt wird, sind groß, was ebenfalls für Effizienz sorgt. Fadenbrüche und Neubindungen, die während des Maschinenbetriebs auftreten, werden von Robotern auf beiden Seiten der Maschine durchgeführt.
Beim Open-End-Spinnprinzip werden die Eigenschaften des eingesetzten Rohstoffs nach Wichtigkeit wie Faserstärke, Faserfeinheit, Länge/Gleichmäßigkeit und Reinheit aufgelistet. Beim Open-End-Spinnen bleibt die Länge im Vergleich zu Ringgarnen im Hintergrund. Auch kürzere Fasern arbeiten effizient im OE-Rotorspinnen. Der Schlüssel liegt darin, mehr Fasern in die Querschnittsfläche einzupassen. Es ist jedoch notwendig, Anwendungen zu vermeiden, die die Faserfestigkeit für OE-Rotoren verringern. An anderer Stelle sollten der Garnvorbereitungslinie Staubabsorber hinzugefügt werden. Das gemeinsame Ziel aller Spinnsysteme in der Garnvorbereitung ist es, die Faserparallelität so weit wie möglich zu erhöhen und den Reinigungsprozess und die Faserablage durchzuführen. Entsprechend den Prioritäten verschiedener Spinnsysteme ist bei der Reinigung des Materials Vorsicht geboten. Aus diesem Grund ist es möglich, den Maschinenpark im OE-Rotor-System wie folgt aufzulisten. Bei der Ballenzupfmaschine werden kleine Wattebüschel aus den nebeneinander aufgereihten Ballen in den Luftkanal überführt. Die Fasern passieren den im Leitungsrohr angeordneten Metalldetektor. Wird ein Metallteil in den Fasern identifiziert, die durch den Metalldetektor laufen, ändert die Klappe am Förderrohr die Richtung. Nach dem Metalldetektor gelangen die Fasern in die Grobreinigungsmaschine. Die mit Hilfe von Zuführungsrohren und Luftstrom transportierten Fasern treten durch den Fasereinlasskanal und erreichen die Öffnungs- und Reinigungstrommel der Maschine. Auf diese Weise wird eine gewisse Öffnung und grobe Reinigung der Fasern erreicht. Anschließend durchlaufen die Fasern die Fremdstoffabscheidevorrichtung. Nach der Reinigung der Fremdstoffe werden die Fasern in der Mischmaschine gemischt. Nach der Mischmaschine werden die Fasern durch eine Präzisionsreinigungs- und Staubabsorptionsmaschine geführt, bevor sie die Karde erreichen. Die Fasern, die in zwei Passagen durch die Karde und die Strecke geführt werden, werden in Form von Bändern in der Offenend-Spinnmaschine spinnfertig gemacht.
Diese Bedingungen unterstreichen die Notwendigkeit, die „möglichst saubere“ Baumwolle zu kaufen, und zeigen weiter, dass gute Reinigungsgeräte mit hoher Reinigungs- und Entstaubungseffizienz für das Rotorspinnen von großem Vorteil sind. Rohbaumwolle enthält eine gewisse Menge an organischen und anorganischen Rückständen, Staub und Pflanzenpartikeln, während Kunstfasern auf synthetischer und Zellulosebasis im Allgemeinen „sauber“ sind, d. h. frei von Abfall und Fremdstoffen (außer groben Fasern und Wickelreste). Die meisten dieser Materialien können durch effektives Reinigen in der entsprechenden Anzahl von Reinigungspositionen während der Spinnereivorbereitung und Kardieroperationen entfernt werden. Während Rotorspinnmaschinen große Schmutzpartikel und Sekundärfasern effektiv entfernen, können Staub und andere kleinere Sekundärmaterialien mit dem Luftstrom zum Rotor gelangen und sich in der Rotorrille ansammeln. Daher sind saubere Rohstoffe beim Rotorspinnen eine Grundvoraussetzung.
Da die Faserlänge beim Rotorspinnen nicht als dominierender Fasercharakter auftritt, ist es möglich, Recyclingfasern beim Rotorspinnen in erheblichem Umfang einzusetzen. Denn bei den Wiederöffnungsprozessen von Recyclingfasern wird die Faserlänge kürzer, sie wird ungleichmäßig und der Kurzfaseranteil nimmt zu. Obwohl es zu diesem Zeitpunkt keine signifikante Verringerung der Faserfestigkeit gibt, befinden sich die Fasern in einem sauberen Zustand, da sie vorgereinigt und wiederaufbereitet wurden. Somit besteht eine formschlüssige Verbindung zwischen den recycelten Fasern und dem Rotorspinnsystem. Gerade bei der Herstellung von groben und dicken Garnen können kürzere und damit günstigere recycelte Baumwollfasern verwendet werden. Kurze bis mittellange Baumwolle und Baumwollabfälle mit hohem Kurzfaseranteil (< 1˝/25.4 mm) lassen sich erfolgreich nach dem Rotorspinnprinzip verspinnen. Garne aus Kurzfasern sollten generell mit hohen Drehungszahlen gesponnen werden. Allerdings spielen textilphysikalische Eigenschaften wie Festigkeit und Unebenheit der aus Kurzfasern gewonnenen Garne in den Endprodukten eine untergeordnete Rolle, beispielsweise bei den flauschigen Leinengeweben, wo sich die Anwesenheit einer hohen Faserzahl positiv auf den Flor auswirkt Wirkung.
Recyclingmaterial oder Faserabfälle aus Web- und Maschenware können in Rotorspinnmaschinen eingesetzt werden, da sie für diese Anwendung besonders geeignet sind. Unbedingte Voraussetzung für das erfolgreiche Verspinnen dieser kostengünstigen Rohstoffe ist jedoch, dass diese Materialien zu einer einzigen Faser aufgeschlossen werden. Für diesen Prozess eignen sich unterschiedliche Maschinen unterschiedlicher Hersteller. Die Trennung erfolgt in mehreren Stufen, beginnend mit dem Schneiden und Reißen von Stoff- oder Garnresten. Wenn dieser Vorgang nicht beachtet wird, verursachen kleinste Stoff- oder Garnreste Risse, wenn sie den Rotor erreichen. Bei sehr groben Garnen verursachen Gewebe- oder Garnreste keine Brüche, können aber in das Garn eingearbeitet werden und zeigen sich zwangsläufig als Dickstellen im Garn. Allerdings ist zu beachten, dass mit abnehmender Faserlänge die Garnqualität abnimmt, was sich insbesondere auf die Garnfestigkeit und die Anzahl der üblichen Fehler (Dünnstellen, Dickstellen und Nissen) auswirkt. Daher müssen für den Einsatz in bestimmten Anwendungsbereichen Garne aus Baumwollabfällen hergestellt werden.